Europa droht mit Vergeltung bei Strafzölle auf Autos

Aktien von BMW, Daimler und VW fallen

Der Handelsstreit zwischen den USA und Europa könnte bald eine neue Eskalationsstufe erreichen. US-Präsident Donald Trump lies das Handelsministerium prüfen, ob Auto-Importe die nationale Sicherheit der USA bedrohen. Der Bericht liegt mittlerweile beim Präsidenten auf dem Schreibtisch.

Innerhalb von 90 Tagen will er jetzt entscheiden, ob er auf Grundlage des Berichts Sonderzölle in Höhe von bis zu 25 Prozent auf Auto-Importe in die USA verhängt. Das würde vor allem die deutschen Hersteller wie BMW, Daimler und Volkswagen hart treffen, da der US-amerikanische Automarkt für die Autobauer sehr wichtig ist.

EU arbeitet an Gegenmaßnahmen

Bereits vergangenes Jahr hatte Trump mit Strafzöllen auf Autos gedroht. Eigentlich hatten sich die EU und die USA geeinigt, keine Sonderzölle auf Autos zu erheben. Stattdessen wollten beide Parteien wieder an einen Verhandlungstisch kommen und über den Abbau von Handelshemmnissen diskutieren.

Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert den EU-Kommissions-Sprecher: „Die Europäische Union wird ihr Wort halten, solange die USA das auch tun.“ Weiterhin betonte er, dass die EU kein Interesse daran habe, die Handelsbeziehungen zu den USA zu erschweren. Auch die Bundesregierung vertritt diese Haltung. Sollte Trump aber entscheiden, dass Auto-Importe aus der EU die nationale Sicherheit bedrohen, will die EU eine Antwort vorbereiten.

Strafzölle belasten Weltkonjunktur

Dieter Kempf, Präsident des Industrieverbandes BDI, kann die Reaktion von Trump nicht nachvollziehen: „Trump ist gefordert, sich an geltendes Handelsrecht zu halten. Er sollte von einer Einführung von Zöllen oder Quoten absehen.” Und auch die US-amerikanischen Autounternehmen lehnen die Zölle ab. Sie sorgen sich um steigende Preise und massiven Stellenabbau, weil weniger EU-Autohersteller in den Standort USA investieren würden.

Die weltweiten Handelskonflikte belasten seit Monaten die Weltkonjunktur. Die nun drohenden Strafzölle auf Autos, bekamen die Aktienmärkte zu spüren: BMW, Daimler und VW mussten Verluste einstecken.