Deutsche Post produziert Streetscooter noch mindestens zwei Jahre

Zweiter Produktionsstandort in Düren

Deutsche Post Chef Frank Appel will den E-Transporter Streetscooter in Eigenregie für mindestens zwei Jahre weiterproduzieren. Jürgen Gerdes, Vorstandmitglied für den Bau des Wagens, musste vergangene Woche das Unternehmen verlassen. Grund seien unterschiedliche Auffassungen über die strategischen Schwerpunkte des Konzerns gewesen.

Zukunft von Streetscooter ungewiss

Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte Appel, dass der Streetscooter „eine sehr gute Story“ sei. Dennoch wolle der Konzern nicht auf Dauer zum Autohersteller werden. Dem Konzern stehen mehrere Optionen offen. Neben einem Börsengang, wäre auch ein Verkauf an Investoren oder die Beteiligung von anderen Partnern denkbar.

Die Entwickler des Elektrowagens wollten mit einem Autokonzern zusammenarbeiten. Doch die Suche nach einem Partner blieb erfolglos. Appel rechnet damit, dass ab 2020 das Innovationsressort des Post-Konzerns profitabel werden soll.

Deutsche Post lässt Zukunft der Mitarbeiter offen

Über eine mangelnde Nachfrage kann sich das Unternehmen hingegen nicht beschweren: erst Ende Mai wurde die Produktion des Fahrzeugs hochgefahren. Dafür wurde ein zweiter Produktionsstandort in Düren (Nordrhein-Westfalen) eröffnet. Dieser liegt in der Nähe des „Stammwerkes“ in Aachen. Insgesamt sollen in Zukunft bis zu 20.000 Fahrzeuge jährlich vom Band rollen.

Wie ist hingegen für die Mitarbeiter nach den von Appel angekündigten zwei Jahren weiter geht, ist offen.

Das Start-up Streetscooter aus Aachen wurde 2014 von der Deutschen Post übernommen. Automobilzulieferer Bosch liefert den Antrieb für den E-Transporter. Gemeinsam mit dem Autohersteller Ford wurde zudem eine größere Variante auf den Markt gebracht.