Drohender Stellenabbau bei Ford
Möglicherweise auch Köln betroffen
Der US-amerikanische Autobauer Ford steht womöglich vor einem radikalen Umbruch. In Europa gehen die Umsätze zurück, das Unternehmen schreibt rote Zahlen. Die Folge: 24.000 Jobs sind in Gefahr. Das geht aus Einschätzungen der Experten der US-Investmentbank Morgan Stanley hervor. Auch Arbeitsplätze in Deutschland könnten davon betroffen sein. Insgesamt könnten zwölf Prozent der Belegschaft weltweit von dem Abbau betroffen sein.
Ford Europe äußerte sich noch nicht zu den Berichten. Er sagte aber, dass der Autokonzern in Europa massive Probleme habe und eine Umstrukturierung nötig sei. Der Absatz setzt sich hauptsächlich aus Autos zusammen, die eine schwache Marge haben. Somit sind die Gewinne gering.
Für das Gesamtjahr 2018 rechnet der Autobauer mit einem Minus. In Europa fehlen dem Konzern nach Expertenmeinung mindestens über eine Million verkauften Fahrzeuge, um gegen die Konkurrenz bestehen zu können – und die schläft bekanntlich nicht. Zum Vergleich: Volkswagen verkauft in Europa fast vier Millionen Autos, Peugeot, Citroen und Opel rund 2,5 Millionen und Renault-Dacia 1,6 Millionen Fahrzeuge.
Ford Europazentrale in Köln
Seit 1998 ist die Europazentrale von Ford in Köln. In der Domstadt blickt man deshalb mit besonderer Sorge auf die Entwicklungen des Konzerns. Die IG Metall in Köln zeigte sich bereits beunruhigt. Hoffnung dürfte den Beschäftigten allerdings machen, dass zuletzt noch Investitionen in die Produktion des Modells Fiesta, das in Köln gebaut wird, getätigt wurden. Auch das Produktionswerk in Saarlouis mit 6.000 Beschäftigten bekam zuletzt noch eine Finanzspritze für die Produktion des neuen Modells Ford Focus.
Das Management des Automobilkonzerns wolle die Standorte in Deutschland zwar erhalten. Jedoch gibt es vor allem Probleme bei der Abwesenheitsquote im Werk in Köln. Diese soll dort bei fast zwölf Prozent liegen und damit deutlich höher als bei anderen Firmen sein.