E-Mobilität: Autobosse legen Zoff bei
VDA schlichtet zwischen BMW, Daimler und Volkswagen
Die E-Mobilität ist wohl eine der zentralsten Herausforderungen Deutschlands in den kommenden Jahren. Der Druck von Umweltschützern auf die großen deutsche Autokonzerne Volkswagen, BMW und Daimler nimmt zu. Die Politik tut mit immer strengeren Regularien und einer zunehmend verschärften Klimapolitik ihr übriges.
VW-Chef Herbert Diess hatte deshalb eine radikale Offensive für die E-Mobilität gefordert. Ginge es nach Diess sollten nur noch Batteriefahrzeuge finanziell gefördert werden. Damit hat er die deutsche Automobilbranche gegen sich aufgebracht und einen Streit zwischen den Herstellern entfacht. Zeitweise hatte der VW-Boss sogar damit gedroht aus dem Verband VDA auszusteigen, weil dieser zu technologieoffen sei.
Zukunft der E-Mobilität als Streitthema
Der Zoff ist aber nun offenbar Schnee von gestern. Am Mittwochabend sollen sich Diess, Harald Krüger (BMW) und Dieter Zetsche (Daimler) in einem Gespräch mit dem Präsidenten des VDA Bernhard Mattes geeinigt haben.
Die Deutsche Presse-Agentur berichtet aus Kreisen von Volkswagen, dass batterieelektrische Autos und Hybride das „Gebot der Stunde“ seien. Auch die Ladeinfrastruktur für E-Autos müsse ausgebaut werden, heißt es weiter.
Krüger hatte zuvor dem VW-Chef nach seinen Forderungen energisch widersprochen: „Wo ich ganz klar anderer Meinung bin, ist Technologieoffenheit“, so der BMW-Boss.
Bisher ist aus der Einigung bekannt, dass die Automobil-Chefs nicht davon ausgehen, dass der Wasserstoffantrieb in den kommenden zehn Jahren marktreif ist. Weitere Details sollen noch bekannt gegeben werden.
Herbert Diess gerät ins Kreuzfeuer der Belegschaft
Doch Herbert Diess brachte nicht nur die Automobilbranche gegen sich auf, sondern auch die Politik. Hauptkritikpunkt ist, dass die Vorschläge zu sehr auf Volkswagen ausgerichtet seien. Ende März soll ein Zwischenbericht über die Zukunft der E-Mobilität von Experten im Auftrag der Regierung veröffentlicht werden.
Auch in dem eigenen Konzern ist der aktuelle Volkswagen-Chef ins Kreuzfeuer geraten. Er kündigte an, dass tausende Stellen in den kommenden Jahren wegfallen würden. Betriebsrat Chef Bernd Osterloh forderte eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2028, doch Diess reagierte, dass möglicherweise noch mehr Jobs wegfallen könnten.
Ob zumindest der Frieden zwischen den Automobilkonzernen hält, bleibt daher abzuwarten.