EMI steigt – Industrie bremst Talfahrt

Wachstumsmarke überschritten

Der Einkaufsmanagerindex (EMI) ist im Juni leicht gestiegen. Der Index, in dem die Industrie und der Dienstleistungssektor zusammengefasst werden, stieg um 0,3 Punkte auf 52,1 Zähler.

Das gab das Institut HIS Markit am Freitag bekannt. Damit bremst die Industrie in Deutschland vorerst die Talfahrt und überschreitet die Wachstumsmarke von 50 Zählern wieder deutlich.

Industrie: EMI wächst, bleibt aber unter Wachstumsschwelle

Chris Williamson, Chefvolkswirt bei IHS Markit, zieht darauf den Schluss, dass die Talsohle überwunden wurde, auch wenn das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal nach aktuellen Prognosen nur um 0,2 Prozent steigen dürfte.
Die Bundesbank hingegen geht von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung aus. Grund sei der anhaltende Abschwung in der Industrie. Im ersten Quartal 2019 war das Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent gestiegen.

Vor allem die Industrie signalisierte einen leichten Aufwärtstrend mit einer Steigerung des EMI um 1,1 Prozent auf 45,4 Punkte. Damit liegt der wichtige Sektor für die deutsche Wirtschaft noch unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Deutschland als Investitionsstandort unattraktiv

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hat in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass Arbeitskräfte hierzulande besonders teuer sind.

Unternehmen müssen daher hohe Arbeitskosten entrichten. Geld, dass für Investitionen fehlt. Hinzu verschärft der Fachkräftemangel die Situation, sodass Deutschland als Unternehmensstandort unattraktiver werde. Daher könnte das geringe Wachstum in der Wirtschaft noch in den kommenden 15 Jahren anhalten, prognostiziert das Ifo-Institut.