Ericsson übernimmt Teile von Kathrein

250 Stellen gestrichen

Das Süddeutsche Unternehmen Kathrein ist auf die Entwicklung und Produktion von Mobilfunkantennen spezialisiert. Jetzt verkaufen die Rosenheimer die Sparte „Products“ an den schwedischen Konzern Ericsson.

Laut dem Handelsblatt sind die Gründe für den Verkauf die erstarkende Konkurrenz aus China, allen voran Huawei. Der aggressive Preiskampf war für Kathrein einem Insider zufolge zu groß, sodass der Bereich nun verkauft wird. Der Verkauf der Sparte zieht auch personelle Konsequenzen mit sich: rund 250 Stellen sollen wegfallen. Erst vor wenigen Monaten waren bereits 500 Jobs gestrichen worden, weil Kathrein rote Zahlen schrieb.

Nur noch 350 Kathrein Mitarbeiter

Einst galt der Antennenhersteller als Weltmarktführer in diesem Bereich. 1919 gegründet war die SE über Jahrhunderte mit Sende- und Empfangstechnik im Rundfunk, Kabel- und Satelliten-TV bis hin zum Mobilfunk tätig.
Die Sparte mit Fahrzeugantennen wurde ebenfalls vor kurzem verkauft. Den Zuschlag erhielt der Automobilzulieferer Continental. Die verbliebenen 350 Mitarbeiter sind jetzt noch in den Bereichen Rundfunktechnik, Satellitenempfang und Auto-ID beschäftigt.

Generationenwechsel mit Unternehmenswandel

Anton Kathrein junior (CEO) begründet den Verkauf an Ericsson mit gemeinsam geteilten Werten – ein Seitenhieb in Richtung China? Die Schweden wollen mit dem Zukauf ihren Ausbau für den 5G Mobilfunkstandard verstärken. Über den Kaufpreis haben beide Unternehmen Stillschweigen vereinbart. Ericsson und Kathrein sind schon länger Technologiepartner.

Derzeit ist der CEO auf dem Mobilfunk Congress in Barcelona. Das Ziel: wichtige Industriekontakte knüpfen und mit potenziellen Kunden in Kontakt kommen. Seit 2012 befindet sich das Unternehmen in der Restrukturierung. Die Rosenheimer machten zuletzt einen Umsatz von 270 Millionen Euro.