Gewinneinbruch: Covestro streicht 900 Stellen
Gewinn könnte sich 2019 halbieren
Covestro, Kunststoff Konzern aus Leverkusen, muss einen Gewinneinbruch verkraften. 2018 ging der Gewinn (Ebitda) auf 3,2 Milliarden Euro zurück. Das sind knapp sieben Prozent weniger, als 2017. Und die Prognose für 2019 ist ebenfalls nicht rosig. Laut Unternehmensangaben könnte sich der Gewinn gegenüber zu 2018 halbieren, auf etwa 1,5 bis 2 Milliarden Euro.
400 Covestro Mitarbeiter in Deutschland betroffen
Thomas Toepfer, Finanzvorstand, gab einen Blick auf das aktuelle Jahr: „Für 2019 erwarten wir zwar weiter eine steigende Nachfrage, gleichzeitig werden die Margen aufgrund des Wettbewerbsdrucks deutlich sinken.“ Der Aktienkurs des Unternehmens ging nach diesen Zahlen auf Talfahrt.
CEO Markus Steilemann will die Trendwende schaffen. Dazu soll in stark nachgefragte Geschäftsfelder verstärkt investiert werden. Gleichzeitig soll die Effizienz verbessert werden. Seit 2018 ist bekannt, dass zudem 900 Stellen bis 2020 abgebaut werden sollen. 400 Mitarbeiter in Deutschland, vor allem in der Verwaltung, müssen um ihren Job bangen. Von der Streichung ist laut Steilemann besonders die Zentrale in Leverkusen betroffen. Auch im Marketing werden Stellen zusammengestrichen.
Konkurrenzdruck aus Asien nimmt zu
Als Gründe für den Gewinneinbruch sehen die Leverkusen die gestiegenen Rohstoffkosten, sowie Preis- und Konkurrenzdruck. Auch die schwächelnde Nachfrage auf der Automobilbranche machte es dem Konzern schwer. Mit Rivalen, wie BASF, dem chinesischen Unternehmen Wanhua und Sadara aus dem Nahen Osten hat Covestro im Bereich mit Kunststoffvorprodukten (MDI und TDI) am Markt zu kämpfen. Hinzu kommt im Bereich Polycarbonaten die erstarkende Konkurrenz aus China.
Das Ziel von Covestro ist es, bis 2021 350 Millionen Euro pro Jahr einzusparen. 2015 war das Unternehmen auf der Kunststoffsparte der Bayer AG entstanden. Ende des Jahres 2015 erfolgte die Börsennotierung, vergangenes Jahr wurde der Konzern in den DAX aufgenommen. Zunächst waren vielen Anleger an den Aktien von Covestro interessiert, doch durch die Negativschlagzeilen, wurden viele skeptisch, auch wenn die Dividende um 20 Cent pro Aktie im Vergleich zu 2018 steigen soll.