Hacker-Angriff bei Airbus
Nehmen Mitarbeiter das Risiko nicht ernst?
Flugzeugbauer Airbus meldet, dass Unbekannte einen Hacker-Angriff auf das Unternehmen verübt haben. Airbus selbst teilte mit, dass es einen „Cyber-Vorfall“ auf das Informationssystem gegeben hat.
Dabei sollen personenbezogene Daten aus IT abgegriffen worden sein. Bislang ist unklar, ob es ein gezielter Angriff auf bestimmte Daten war. Betroffen waren Kontaktdaten und Identifikationsangaben von Airbus-Mitarbeitern aus Europa. Der Umfang des Datenklaus soll aber nur „begrenzt“ sein. Eine genaue Anzahl der ausspionierten Daten nannte ein Airbus-Sprecher nicht. Auch über mögliche Hacker wollte sich der Konzern nicht äußern.
Sicherheitsbehörden über Hacker-Angriff informiert
Derzeit untersucht der Flugzeugbauer den Angriff und überprüft die bestehenden Sicherheitssysteme. Das Fluggeschäft sei nicht beeinträchtigt.
Der Vorfall soll sich bereits Anfang Januar ereignet haben. Einige Tage später, habe sich dann der Verdacht erhärtet. Dabei wurde auch die französische Datenschutzbehörde eingeschaltet, mit der das Unternehmen derzeit noch im engen Austausch steht. Die Mitarbeiter müssen sich an verschiedene Sicherheitsmaßnahmen halten.
Airbus Commercial ist der Bereich der Zivilflugsparte des französischen Unternehmens. In diesem Bereich sind international 56.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Zentrale ist in Toulouse.
Airbus verkauft selbst Cybersecurity-Technik
Doch nicht nur der Bau von Flugzeugen gehört zu den Geschäftsbereichen. Kurioserweise bietet der Konzern selbst Technik für Cybersecurity an. Zu dieser Sparte gehören gut 700 Mitarbeiter. Das Geschäft gehört zu dem Bereich Rüstung- und Raumfahrt. Zu den Kunden gehören neben Unternehmen auch Behörden und Regierungen.
Überraschend sollte der Hacker-Angriff aber nicht kommen, denn der Konzern betonte in der Vergangenheit immer wieder, dass er als High-Tech-Konzern ein lukratives Ziel für Cyberangriffe sei. Um sich davor zu schützen, wurde ein mehrstufiges Abschirmsystem errichtet.
Studie: Mitarbeiter unterschätzen Risiko
Anfang Dezember wurde das deutsche Maschinenbauunternehmen Kraus-Maffei von einem schweren Hacker-Angriff getroffen. Die Attacke legte einige Rechner lahm, sodass der Geschäftsbetrieb beeinträchtigt war. Sogar eine Lösegeldforderung wurde an den Konzern gestellt.
Eine aktuelle Umfrage von BSA | The Software Alliance hat ergeben, dass 60 Prozent der Mitarbeiter in deutschen Unternehmen kein Sicherheitsrisiko bei der Verwendung von USB-Sticks oder anderen Geräten sehen. Auch das Installieren von Software ohne Genehmigung durch den IT-Administrator, halten knapp 60 Prozent für unbegründet. Ihren Arbeitgeber sehen fast 90 Prozent der Befragten als gut geschützt vor Cyber-Angriffen an. Für die Umfrage wurden 1.500 Mitarbeiter in klein- und mittelständischen Unternehmen in Großbritannien, Deutschland, Italien und Polen durchgeführt.