Apple will iPhones unabhängig von China fertigen

China als Sündenbock für Probleme

IPhone-Hersteller Apple kriselt: Umsatzrückgang, Rechtsstreit mit Qualcomm und der Handelskonflikt zwischen den USA und China belasten das einstige Vorzeige-Unternehmen.

Als eine Reaktion auf die Negativ-Schlagzeilen will der Tech-Konzern künftig keine Zahlen mehr zu der Anzahl der verkaufen iPhones nennen. Das Geschäft mit den beliebten Smartphones ist zuletzt um rund 15 Prozent eingebrochen. Einen Sündenbock für die Flaute haben die US-Amerikaner ebenfalls: China.

Da in dem Handelskonflikt zwischen den USA und China noch keine Lösung in Sicht ist, will Apple jetzt reagieren und die iPhone-Fertigung in andere Länder verlagern. Noch ist der Konzern abhängig von der Produktion seiner Geräte in China. Das soll sich nun ändern. Die New York Times beruft sich auf einen Manager des Unternehmens, der die Suche nach neuen Standorten als „intensiviert“ bezeichnet.

Apple hat schlechte Erfahrungen in den USA gemacht

US-Präsident Donald Trump will im Zuge seiner Politik US-amerikanische Firmen verstärkt dazu bewegen, wieder in ihrem Heimatland zu fertigen und produzieren. Ob Apple diesem Wunsch aber nachgibt, gilt als unwahrscheinlich. Das berichtet ebenfalls die New York Times. Mit der Fertigung in den USA hat der Konzern keine guten Erfahrungen gemacht: so sollte der Mac Pro 2013 in den USA zusammengebaut werden. Doch das ging schief, weil keine geeigneten Lieferanten für Schrauben des Desktops gefunden werden konnten.

Als Lösung bestellte Apple doch wieder in China. Die Folgen: das Gerät kam erst ein halbes Jahr später als geplant auf den Markt und war monatelange nur schwer zu bekommen. 2019 will Apple eine Neuauflage des Mac Pro launchen. Ob das Unternehmen einen neuen Versuch wagt und in den USA fertigt, bleibt fraglich – weitere Negativ-Schlagzeilen kann sich der iPhone-Hersteller nicht mehr leisten.

Werke in Indien und Vietnam könnten ausgebaut werden

Bislang fertigt das Unternehmen von CEO Tim Cook nach eigenen Angaben vor allem in Fernost, weil dort die Mitarbeiter als besonders qualifiziert gelten. Vorwürfe, China als Produktionsstandort wegen der billigen Löhne zu nutzen, weist das Unternehmen von sich. Zwar fertigt Apple auch Geräte in Brasilien und Indien, die Stückzahlen sind aber im Vergleich zu China eher gering und nur für die lokalen Märkte.

Das könnte sich aber künftig ändern, denn neben dem Vietnam gilt auch Indien als interessanter Standort für die künftige Produktion der Smartphones. Die beiden Auftragsfertiger Foxconn und Pegatron diskutieren über einen möglichen Ausbau der Werke.

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