Kohleausstieg 2038: Das sind die Folgen

RWE rechnet mit Jobverlusten

Die Kohlekommission hat ihren Plan für den Kohleausstieg vorgelegt. Die Vertreter haben sich vergangenes Wochenende auf einen Kohleausstieg bis zum Jahr 2038 geeinigt. Spätestens dann soll das letzte Kohlekraftwerk abgeschaltet werden. Das letzte Kraftwerk könnte aber auch schon 2035 abgeschaltet werden.

Überraschend war die Einigkeit, mit der der Kompromiss beschlossen wurde. Lediglich eine Gegenstimme aus der Kommission lehnte den Plan ab. Das Gremium besteht aus knapp 30 Mitgliedern aus der Wissenschaft, Wirtschaft, Gewerkschaften und Umweltverbänden.

Kohleausstieg wird teuer

Mit Sorge auf die Entscheidung blickten vor allem die Kohleländer. Dazu gehören Regionen, wie das Rheinland und Gebiete in Ostdeutschland. Um den mit dem Kohleausstieg verbundenen Strukturwandel an den Standorten zu unterstützen, sollen in den kommenden 20 Jahren rund 40 Milliarden Euro bereitgestellt werden.

Aber nicht nur die Regionen selbst, sondern auch Unternehmen und Privathaushalte könnten mit höheren Strompreisen zu kämpfen haben. Dafür sollen ab 2023 rund zwei Milliarden Euro jährlich fließen. Wie viel teurer für Privatverbraucher und Unternehmen wird, ist noch unklar. Laut einer Studie des RWI-Instituts könnte der Preisanstieg 20 Prozent betragen. Dabei ist Strom in Deutschland so teuer, wie in keinem anderen europäischen Land.

RWE rechnet mit signifikantem Stellenabbau

Der Energiekonzern RWE rechnet trotz der Hilfsgelder aber damit, dass es zu einem „signifikanten“ Stellenabbau kommt. Das sagte Konzern-Chef Rolf Martin Schmitz gegenüber der Rheinischen Post. Konkrete Zahlen nannte er nicht. Der Stellenabbau werde „weit über die bisherigen Planungen und das durch normale Fluktuation mögliche hinaus [gehen].“ Davon betroffen sind in erster Linie die Mitarbeiter der Kraftwerke bis zum Jahresende 2022. Aber auch in den darauffolgenden Jahren werden Mitarbeiter in den Tagebauen ihre Beschäftigung verlieren. Der Abbau soll jedoch sozialverträglich erfolgen, so Schmitz.

Der RWE-CEO wertete aber die Einstimmigkeit der Kommission als positiv. Das gebe dem Konzern Planungssicherheit. Jetzt könne RWE sondieren, wie das Unternehmen selbst den Ausstieg umsetzt. Um „tiefe Einschnitte“ komme es aber nicht drum herum.