Vier Bewerber für den 5G-Ausbau

Auch ein Underdog ist dabei

Die Bundesregierung will den Ausbau der 5G-Frequenz vorantreiben. Dafür konnten sich bis vergangenen Freitag Unternehmen bei der Bundesnetzagentur bewerben. Mobilfunklöcher und langsames Internet sollen damit bald der Vergangenheit angehören.

Nach Bewerbungsschluss standen vier Kandidaten auf der Liste. Das Handelsblatt berichtet laut Insiderinformationen der Bundesnetzagentur von der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica. Doch nicht nur die Big Player wollen an der Auktion für den Ausbau der 5G-Frequenzen teilnehmen: auch der Underdog United Internet. Zu dem Anbieter gehören und anderem Marken wie 1&1 Drillisch, GMX und web.de. Das Ziel des Internet-Providers ist es, vor allem die Marke 1&1 Drillisch als vierter Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland zu etablieren.

Vor allem haben aber auch die großen Netzbetreiber, wie Telekom, Vodafone und Telefónica ein Interesse daran, die Frequenzen Versteigerung für sich zu gewinnen: Ein Verzicht auf den Bereich könnten die Konzerne noch jahrelang spüren.

5G-Ausbau wird teuer

Bereits im Frühjahr 2019 soll das Bieterverfahren in Mainz beginnen. Im sogenannten „Bunker“ der Bundesnetzagentur kamen bereits im Sommer 2000 die Frequenzen für den UMTS-Mobilfunk unter den Hammer. Damals lag das Höchstgebot bei über 50 Milliarden Euro. Ob auch diesmal so viel Geld über die Theke fließt, gilt aber als unwahrscheinlich.
Grund dafür ist, dass der Ausbau selbst mit hohen Kosten verbunden ist. Neben den Kosten für die Frequenzauktion kommt noch der Ausbau für die Technik hinzu. Um 5G voll nutzen zu können, müssen dafür zusätzliche Antennen aufgestellt werden. Timotheus Höttges, Chef der Telekom, betonte deshalb, dass je höher das Angebot bei der Auktion ist, weniger Geld für Ausbau bereitstehe.

Die 5G-Frequenz bietet Nutzern ein Mobilfunknetz in Echtzeit. Die Datengeschwindigkeit soll 100 Mal schneller sein, als das bisher schnellste Netzwerk 4G (LTE). Vor allem Unternehmen erhoffen sich dadurch die Entwicklung zur Industrie 4.0 vorantreiben zu können.

Telekom legt Grobkonzept vor

Große Dax-Konzerne, wie Siemens, Volkswagen und BASF wollen laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters eigene lokale 5G-Netze etablieren.

Gute Chancen auf die Vergabe kann sich die Telekom machen. Denn der Konzern hat nicht nur als einziger Bewerber einen Plan für den Ausbau eingereicht, sondern auch bereits über 80 Prozent der Telekom-Antennen an das Glasfasernetz angeschlossen. Das ist für die volle Leistung von 5G zwingend erforderlich. Sowohl Vodafone als auch Telefónica liegen bei diesem Prozess weit hinter dem Bonner Konzern. Doch wer letztendlich den Zuschlag bei der Auktion erhält, wird sich erst im Frühjahr zeigen.