Kohleausstieg bis 2030 kostet 54 Milliarden Euro

Studie des BDI und der DIHK

Mehrere Verbände der deutschen Wirtschaft haben errechnet, wie teuer der Kohleausstieg bis zum Jahr 2030 werden könnte. Nach Berechnungen des Industrie-Verbandes BDI, der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) sowie die Arbeitgeber-Bundesvereinigung (BDA) beläuft sich die Mehrbelastung auf bis zu 54 Milliarden Euro.

Grund für die Mehrbelastung für Unternehmen, aber auch private Haushalte, sind vor allem mögliche Strompreissteigerungen. Die Studie wurde vom BDI und der DIHK in Auftrag gegeben.

Kohleausstieg: Industrie braucht Alternativen

„Eine Kompensation der zu erwartenden Stromkostensteigerungen ist für uns Voraussetzung für die Zustimmung zu einem politischen Ausstieg aus der Kohleverstromung”, forderten die Präsidenten der drei Verbände. Alle sind auch Mitglieder der Kohlekommission. Konkret fordern die Vertreter von der Bundesregierung einen Ausgleich von mindestens zwei Milliarden Euro jährlich. Damit sollen die höheren preise abgefedert werden.

In wenigen Wochen wird ein Konzept von der Kohlekommission erwartet, wie der vorzeitige Kohleausstieg zum Klimaschutz beitragen kann. Die Kommission besteht aus Vertretern von Wirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaft und Umweltgruppen.

Vor allem die Industrie braucht für die Stromversorgung Alternativen. Doch diese könnten mit höheren Kosten verbunden sein, so die Befürchtung. Deshalb fordern die Verbände zusätzliche Gelder, um die Kosten zu decken. Das Hauptargument der Vertreter ist die Wettbewerbsfähigkeit mit anderen Industrienationen wie den USA oder China. BDI, DIHK und BDA fordern deshalb, dass die Kompensationen für die indirekten Kosten des Kohlendioxid-Handels über 2020 hinaus verlängert und erhöht wird.

Hilfsgelder in Höhe von 300 Millionen Euro

Nach Berichten der Nachrichtenagentur Reuters, sei die Bundesregierung der Forderung gegenüber nicht abgeneigt. Das Bundeswirtschaftsministerium hat eine Verlängerung in Aussicht gestellt, heißt es aus dem Umfeld der Kohlekommission.

Aktuell werden Betriebe aus energieintensiven Branchen mit rund 300 Millionen Euro jährlich entlastet. Aufgrund der höheren Preise für CO2, gilt es aber als wahrscheinlich, dass sich die Hilfsgelder erhöhen werden.