IG Metall und Arbeitgeberverband Stahl einigen sich

Tarifstreit beendet

Mehrere Wochen lang hatten Stahlarbeiter immer wieder gestreikt. Der Grund: die Forderung nach mehr Geld. Am Sonntag wurde im Tarifstreit nun der Durchbruch erzielt. Die IG Metall hat sich mit den Arbeitgebern in einer 16-stündigen Verhandlungsrunde in Düsseldorf geeinigt.

Das Ergebnis: Die 72.000 Beschäftigten erhalten ab März 3,7 Prozent mehr Gehalt. Für die vergangenen zwei Monate gibt es zusätzlich eine Einmalzahlung von 100 Euro, so die Gewerkschaft IG Metall.

Zähe Verhandlungen

Ab Juli 2020 gibt es dann zusätzlich eine Vergütung von 1000 Euro. Wie auch bei den Verhandlungen zwischen der Bahn und der EVG, können die Mitarbeiter das Geld in bis zu fünf freie Urlaubstage umwandeln.

Die Verhandlungen zwischen der IG Metall und den Arbeitgebern zogen sich über drei Monate hinweg, bis nun der Durchbruch und die Einigung zu einem Kompromiss gelang. Knut Giesler, Verhandlungsführer der Gewerkschaft, zeigte sich zufrieden über das Ergebnis: „Wir haben in den letzten drei Monaten und auch in den letzten 16 Stunden hart miteinander gerungen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.“

Knackpunkt der Verhandlungen war die Forderung nach einem Zusatzentgelt, das auch in Freizeit umgewandelt werden kann. Christian Büttner, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands Stahl, beschreibt diesen Punkt als „Zerreißprobe“. Die Arbeitgeber sind dieser Forderung nun für den bis zum 28. Februar 2021 laufenden Tarifvertrag nachgekommen.

IG Metall hatte immer wieder zu Warnstreiks aufgerufen

Die IG Metall hatte für die Stahlmitarbeiter eine Gehaltserhöhung von sechs Prozent gefordert. Dies sollte für die Bundesländer NRW, Niedersachsen und Bremen gelten. Der Arbeitgeberverband Stahl hatte von seiner Seite aus 2,5 Prozent mehr Gehalt angeboten.

Da in den Verhandlungsrunden zunächst keine Einigung erzielt werde konnte, hatten die Arbeitnehmer immer wieder ihre Arbeit niedergelegt. Zunächst kam es nur an einzelnen Standorten zu Streiks. Doch seit vergangenem Montag hatte die Gewerkschaft den Druck erhöht, sodass erstmals an allen Stahlstandorten gleichzeitig die Arbeit ruhte. Giesler hatte ein neues und besseres Angebot gefordert.