Innogy schweigt zu RWE und Eon-Deal

Bilanzpressekonferenz am heutigen Montag

Wie am Wochenende völlig überraschend bekannt wurde, will EON die RWE-Tochter Innogy kaufen. Zu den Plänen äußern, wollte sich der kommissarische Vorstandschef Uwe Tigges aber nicht: „Zu den jüngsten Ankündigungen von RWE und Eon werden wir zu gegebener Zeit Stellung nehmen.“

RWE wird zum Ökostrom-Riesen

Innogy wurde erst vor zwei Jahren gegründet und soll nun schon wieder vom Markt verschwinden. Das Unternehmen soll dabei aufgeteilt werden: Eon erhält das Netzgeschäft, RWE gliedert die Wind- und Solarkraft wieder ein und erhält das Erneuerbaren-Segment von Eon dazu. RWE wird am Ende des Austauschs ein wichtiger Aktionär von Eon werden – nach Berichten könnten 17 Prozent der Aktien dann RWE gehören.

Ist der Deal offiziell genehmigt, wird Eon führend im Bereich der Stromnetze, künftig wird ein Ergebnisanteil von 80 Prozent erwartet. RWE hingegen wird zum Big Player im Bereich Ökostrom und das nicht nur in Deutschland. Die Windparks von Eon in den USA sollen ebenfalls zu RWE gehören.

Nach Brancheninformationen könnte am heutigen Montag das Geschäft der beiden Essener Unternehmen besiegelt werden, wenn die Aufsichtsräte zustimmen. Allerdings muss auch das Kartellamt den Deal noch bewilligen.

Turbulente Zeiten für Innogy

2016 hatte RWE den Tochter Konzern Innogy gegründet und seine Netz-, Ökostrom- und Vertriebsgeschäfte an die Börse gebracht. Zeitweise galt er als Deutschlands wertvollster Energiekonzern. Doch Konzeptlosigkeit seitens des Chefs Terium kosteten ihm seinen Posten. Vor Weihnachten musste er gehen. Bereits zu diesem Zeitpunkt arbeitete RWE-Chef Rolf Martin Schmitz an einer neuen Ausrichtung von Innogy, in der Terium keinen Platz hatte. Derzeit wird das Unternehmen interimsmäßig von Personalvorstand Uwe Tigges geführt, Finanzvorstand Bernhard Günther liegt außerdem nach einem schweren Säure-Attentat im Krankenhaus.

Die Bilanz von Innogy wird am heutigen Montagvormittag auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Für 2018 wird mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 2,7 Milliarden Euro gerechnet. Rund 1,94 Milliarden Euro erwirtschaftete das Unternehmen mit Strom- und Gasnetzen – eine Steigerung von 0,2 Milliarden Euro.