Jobverlust durch Elektroautos droht

Studie und Gewerkschaften warnen

Nach einer Studie des Fraunhofer-Instituts im Auftrag der IG Metal und des Verbands für Automobilindustrie (VDA), könnten Elektroautos zehntausenden Menschen den Arbeitsplatz kosten. Grund ist die Umstellung auf Elektroantriebe.

Konkret ist die Rede von 75.000 Jobs, die in Deutschland bedroht sind. Das entspricht jedem elften Arbeitsplatz in der Automobilbranche und sogar jede zweite Stelle in der Antriebstechnik.
Oliver Riedel, Institutschef erklärte in Frankfurt: „Je nach Betrieb und Region können die Folgen beträchtlich sein.“ Zwar wolle man mit der Studie keine Angst verbreiten, aber Unternehmen und Politik zum frühzeitigen Handeln motivieren.

Drei Zukunftsszenarien

In der Studie unterschied das Institut in drei möglichen Szenarien. Im schlimmsten Fall, liege der Anteil an neuen Elektroautos im Jahr 2030 bei 90 Prozent. Dann würden mehr als die Hälfte der bislang rund 210.000 Menschen, die Motoren und Antriebe bauen, ihren Job verlieren.

Selbst bei einem Elektrowagenanteil von nur noch 40 Prozent würde bis zum Jahr 2030 jeder dritte Job in der Antriebstechnik wegfallen. Davon seien nicht nur die Autobauer und Zulieferer selbst betroffen, sondern auch Stahlhersteller und die Maschinenbau Branche.

Elektroautos brauchen weniger Bauteile

Grund für den möglichen Jobverlust ist der Elektroantrieb selbst: er benötigt nur ein Sechstel der Teile, wie ein Benzin- oder Dieselantrieb. Eine Batteriefabrik braucht nur ein Fünftel der Arbeitskräfte wie ein Motorenwerk und ein Elektroauto braucht ein Drittel weniger Arbeitszeit.

Zwar relativieren andere Studien den Jobverlust durch neue Stellen in der mobilen und digitalen Dienstleistung, die Unternehmen müssten aber frühzeitig die Mitarbeiter für die Umstellung qualifizieren.

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