MAN überlässt Volkswagen Getriebe- und Schiffsdiesel-Sparte

Börsengang in Planung

Lkw-Hersteller MAN überlässt seine Getriebe- und Schiffsdiesel-Sparte dem Mutterkonzern Volkswagen. Rund zwei Millionen Euro zahlt der Autohersteller dafür. Ohne die Abspaltung der Augsburger Renk AG und MAN Energy Solutions ist ein Börsengang der VW-Lkw- und Bus-Sparte Tarton nicht möglich. Dabei sollen nämlich nur die Lkw-Marken MAN und Scania berücksichtigt werden. Randbereiche, die nichts mit dem Kerngeschäft zu tun haben müssen daher weichen.

MAN teilte mit, dass Volkswagen an den Getriebehersteller Renk und an MAN Energy Solutions rund 1,85 bis 2,05 Milliarden Euro für einen Anteil von 76 Prozent zahlen wird. Die amerikanische Tochter von MAN Energy Solutions wird Teil einer US-Tochter von Volkswagen.

Andreas Renschler, Vorstandschef von Traton, will MAN zu einem reinen Lkw-Hersteller wandeln. Wie genau das ablaufen soll war bisher allerdings unklar. Die 14.500 Mitarbeiter, die sich täglich mit dem Bau von Kraftwerksturbinen und Dieselmotoren beschäftigen gehören damit nun auch zu Volkswagen, auch wenn sie kein Teil des Kerngeschäftes darstellen.

Renk und MAN Energy Solutions gehören der Tradition des MAN-Konzerns an, welcher schon seit 250 Jahren existiert. Bis Anfang der 2000er-Jahre baute das Unternehmen unter anderem auch Druckmaschinen und Industrieanlagen.

Der Kaufpreis für MAN ist gleich dem Buchwert auch der Jahresbilanz des Lkw-Bauers. Zu einem außerplanmäßigen Gewinn käme es daher nicht. Noch in diesem Jahr soll der Kauf final abgewickelt werden. Alle Gewinne, die MAN bis dahin einfährt, werden zu 100 Prozent an Volkswagen ausgezahlt. 24 Prozent von MAN befinden sich noch im Streubesitz.

Ende das Jahres soll es dann soweit sein, dass Traton an die Börse gehen kann. Der Börsengang soll dabei helfen, dass der Volkswagen-Konzern leichter zu kontrollieren und zu steuern ist. Alle Vorbereitungen sind bereits in Bearbeitung.

Wann genau Volkswagen Traton jedoch an die Börse schickt, macht das Unternehmen abhängig vom aktuellen Börsen-Zustand. Angepeilt wurde erst einmal Ostern 2019. Insgesamt wären mit MAN, Renk und Audi bereits drei Gesellschaften des VW-Konzerns an der Börse notiert. Hinzu kommt noch der VW-Großaktionär Porsche.