Maschinenexporte in die Türkei gehen zurück

Unternehmen wollen bleiben

Strafzölle, Währungskrise, wirtschaftliche Schwierigkeiten: die Türkei hat derzeit mit einer ganzen Reihe an Problemen zu kämpfen. Das macht sich auch bei den Maschinenlieferungen aus Deutschland in das Land am Bosporus bemerkbar. Von Januar bis Mai 2018 sind die Maschinenexporte um fast fünf Prozent gegenüber zum Vorjahr gesunken. Das berichtet der VDMA.

Eine Trendwende ist in den nächsten Monaten nicht zu erwarten, da die türkische Lira weiter im freien Fall ist: im Juli 2018 war eine Lira durchschnittlich nur noch 0,18 Euro wert. Zum Vergleich: 2016 waren es durchschnittlich noch 0,30 Euro. „Die Sanktionen und Strafzölle, die US-Präsident Donald Trump für die Türkei jüngst erlassen hat, haben die Lira erneut auf Talfahrt geschickt. Damit verteuern sich für die türkischen Kunden die Einfuhren erheblich. Der schwache Lira-Kurs ist aber auch für all diejenigen Unternehmen eine große Last, die ihre Kredite in Fremdwährung aufgenommen haben”, sagt VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.

Türkei auf Platz 16 der Exportmärkte

Insgesamt belastet die Situation der Türkei den deutschen Mittelstand aber nur in Maßen. Nach einem Bericht der Deutschen Wirtschaftsnachrichten sei das Land zwar wichtig für den Mittelstand, aber nur eines von vielen Ländern, mit denen deutsche Unternehmen handeln. Die Lage verunsichere viele Unternehmen zwar, ein Rückzug ist aber derzeit bei den meisten Firmen noch kein Thema.

2017 exportierte Deutschland Waren im Wert von rund 21,5 Milliarden Euro in die Türkei. Darunter waren vor allem Produkte, wie Auto-Zubehör und Maschinen. Damit liegt das Land auf Platz 16 der wichtigsten Exportmärkte für die Bundesrepublik.