Nur wenige Ladesäulen für E-Autos

Opel und Rüsselsheim wollen Vorreiter werden

Wenn die Tankanzeige gegen Null geht, finden Autofahrer mit Verbrennungsmotor eine Tankstelle an jeder Ecke. Für E-Autofahrer wird die Suche nach Ladesäulen mitunter zum Problem.

Denn in Deutschland sind Ladesäulen rar. Das ist ein Grund, warum viele Autofahrer den Umstieg auf einen Pkw mit Elektroantrieb scheuen. Die Bundesregierung wollte ursprünglich bis 2020 100.000 E-Tankstellen in Deutschland aufbauen.

Doch von diesem Ziel ist die Politik noch weit entfernt: es sind gerade mal etwa 20.000, also rund ein Fünftel. Die Autohersteller und Branchenexperten blicken auf die schleppende Entwicklung mit Sorge, denn der Absatz von E-Autos soll in den kommenden Jahren steigen. Damit wird der Bedarf an E-Ladesäulen auch höher. Allein in den vergangenen vier Jahren hat sich die Anzahl an E-Autos verfünffacht (83.000). Das entspricht aber nicht mal einem halben Prozent des gesamten Pkw-Bestandes.

Scheitern Ladesäulen am Fachkräftemangel?

Um dem entgegenzuwirken, will beispielsweise die Stadt Rüsselsheim, in der der Traditionshersteller Opel seinen Stammsitz hat, europaweit die größte Dichte an Ladestationen schaffen. Insgesamt will die Stadt, gemeinsam mit dem Autobauern, 1.300 E-Tankstellen errichten. Finanziert wird das Projekt mit Geldern aus dem Förderprogramm „Saubere Luft“ der Bundesregierung und von Opel.

Doch die Genehmigungsverfahren laufen nur zögerlich, es fehlt zudem an qualifizierten Arbeitern und Hardware. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass sich das Projekt dadurch verzögern könnte. Zudem ist fraglich, ob das Stromnetz die Mehrbelastung stemmen kann.