Opel wehrt sich gegen Dieselrückruf

Autobauer zieht vor Gericht

Der Dieselskandal hat die deutsche Autoindustrie weiter fest im Griff. Angeordnete Rückruf-Aktionen vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) sind keine Seltenheit mehr. So traf es auch den ohnehin angeschlagenen Autobauer Opel Mitte Oktober. Rund 96.000 Dieselfahrzeuge sollten zurückgerufen werden. Das ordnete das KBA an.

Doch das Tochter-Unternehmen der PSA-Group wehrt sich nun vor Gericht gegen die Anordnung. Ein Sprecher des Unternehmens sagte gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel, dass bereits Rechtsmittel eingelegt wurden. Damit soll der Rückruf verhindert werden.

Opel muss in Deutschland 9.000 Fahrzeuge updaten

Derzeit prüft das Verwaltungsgericht Schleswig in einem Eilverfahren die Entscheidung des KBA. Ein Gerichtssprecher kündigte eine Entscheidung Ende November oder Anfang Dezember an. Das Verfahren erfolgt schriftlich, ohne eine mündliche Verhandlung.

Betroffen sind von dem Rückruf die Modelle mit Dieselmotoren Insignia, Cascada und Zafira. In den Baujahren zwischen 2013 und 2016 seien unzulässige Abschalteinrichtungen gefunden worden. Diese sollen durch den Rückruf des KBA entfernt werden. Das Amt begründet den Dieselrückruf damit, dass dies zu erhöhen Stickstoff-Emissionen führen könnte. Der Rüsselsheimer Autokonzern Opel bestreitet dies. In Deutschland sind etwa 9.000 Fahrzeuge davon betroffen. 23.000 Autos wurden bereits freiwillige dem Update unterzogen.

Auch Daimler wehrt sich gegen KBA

Auch der Stuttgarter Autokonzern Daimler wehrt sich gegen die Anordnung des KBA. In Europa müssen über 700.000 Autos zurückgerufen werden, ebenfalls wegen illegaler Abschalteinrichtungen. Doch in Stuttgart zeigt man sich uneinsichtig und legte ebenfalls Widerspruch ein. Ob das Gericht diesem stattgibt, ist noch nicht entschieden.