Pilotprojekt für fairen Kobalt Abbau

BMW, BASF und Samsung geben Projekt in Auftrag

Kobalt ist eines der begehrtesten Rohstoffe unserer Zeit. Es wird vor allem für die Herstellung von Batterien benötigt. Da immer mehr Länder die E-Mobilität vorantreiben, steigt entsprechend auch der Bedarf an Kobalt. Der Rohstoff wird meist im Kongo abgebaut – teils unter menschenunwürdigen Bedingungen.

Abbau soll fairer werden

Das wollen BMW, BASF und Samsung nun ändern. Dafür haben sie ein Pilotprojekt an die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Auftrag gegeben. Über einen Zeitraum von drei Jahren soll die GIZ zeigen, wie ein fairer Abbau des Metalls gelingen kann. Das Projekt wird in einer Mine durchgeführt, in der Kobalt mit nicht-industriellen Methoden gewonnen wird. BMW, BASF und Samsung sind allerdings nicht Betreiber der Mine.
Ziel des Projektes ist es Lösungen zu finden, um die Arbeitsqualität und Lebensstandards der Minenarbeiter zu verbessern. Auch die Gemeinden in der Umgebung von Minen sollen davon profitieren. Das Projekt wird privat finanziert. Bei einem Projekterfolg könnten die Lösungsansätze auch in Zukunft für nicht-industrielle Minen interessant sein.

BMW will Kobalt selbst einkaufen

Der Zusammenschluss der Projektpartner ist bislang einzigartig. Die GIZ und BMW Group hatten in einer Studie zuvor mit Minenarbeitern, Anwohnern und anderen Stakeholdern Interviews geführt. Auch Vorort Besuche waren Teil der Untersuchung.

BMW selber will durch den direkten Einkauf von Kobalt die Supply Chain transparenter machen. Der Rohstoff könnte dann ab 2020 an CATL und Samsung weiterverkauft werden. Beide Unternehmen liefern Batteriezellen an den Autohersteller.

Der Kongo hat weltweit den größten Vorrat an Kobalt. Über 80 Prozent des Kobaltabbaus in der Republik sind für die weltweite Industrie. Mit dem Projekt sollen auch langfristig andere Initiativen unterstützt werden, die sich für nachhaltige Lieferketten einsetzen.