Sechs Bundesländer gründen Stahlallianz
Stärkung des Stahlstandortes Deutschland
Die Bundesländer Saarland, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Niedersachsen, Bremen und Hamburg wollen eine Stahlallianz gründen. Das beschlossen die Vertreter der Landesregierungen in Saarbrücken beim ersten nationalen Stahlgipfel. Grund sind die Strafzölle der USA auf Stahl und eine sogenannte „Stahlschwemme“. Damit sind die höheren Importe in die EU als Folge des Handelskonfliktes gemeint.
Durch die Allianz sollen die Kräfte der Bundesländer gebündelt werden und so ein gemeinsamer starker Stahlstandort Deutschland langfristig gesichert werden, so die Wirtschaftsministerin des Saarlandes Anke Rehlinger von der SPD.
An dem Gipfel, der unter dem Motto „Stahl stärken. Zukunft sichern“ stattfand, nahmen über 2.500 Gäste aus der Branche teil. Auch Vertreter der Wirtschaftsvereinigung Stahl, der IG Metall sowie dem Verband der Saarhütten kamen zu der Fachtagung.
Stahlallianz soll Europa wettbewerbsfähiger machen
Rehlinger sprach sich außerdem dafür aus, „einen abgestimmteren und einen strategischeren Ansatz“ zu verfolgen. Dafür brauche es vor allem faire Wettbewerbs- und Rahmenbedingungen. Auch in Richtung Klimaschutz sieht die Politikerin Stahl als einen wichtigen Werkstoff, um die Emissionen weltweit zu reduzieren.
Als Folge der Strafzölle gelangt nach einem Medienbericht der Zeitung „Die Welt“ immer mehr billiges Stahl in die EU. Die Exporte in die USA gehen seit den letzten Monaten deutlich zurück. Zum Vergleich: Im Juli 2018 wurden rund 10 Prozent weniger Stahl in die Vereinigten Staaten importiert. Das entspricht rund 1,6 Millionen Tonnen weniger als noch 2017.
Die EU hat bereits Schutzmaßnahmen ergriffen und Stahlimporte nach Europa begrenzen lassen. Doch die Maßnahmen sollen nur vorläufig gelten. Welche Maßnahmen langfristig ergriffen werden, ist noch unklar.