Streik bereitet VW und Opel Probleme
Prevent-Tochter NHG verhindert Auslieferungen
Die bosnische Autozulieferer Gruppe Prevent bereitet den deutschen Autobauern VW und Opel wieder Probleme. Der Zulieferer hatte im Januar die auf Motorblöcke spezialisierte Firma NHG gekauft. Diese streiken nun.
Neue Halberg Guss (NHG) hat den Hauptsitz in Saarbrücken und produziert unter anderem Motorblöcke für verschiedene Autobauer. Die Mitarbeiter blockierten mit einer Menschenkette die Zufahrt des Werkes in Leipzig. Lkw kamen nicht mehr zum Lager und der Verkehr staute sich auf der Straße. Bis Freitag soll die Blockade noch fortgeführt werden, so Heinz Volkmer, Mitglied der IG-Metall-Streikleitung.
Derzeit sei NHG laut eines Sprechers weder in der Lage zu produzieren, noch auszuliefern. Mit Folgen für die Kunden, wie VW und Opel. „Es gibt erste Beeinträchtigungen der Produktion, die wir jedoch über Flexibilisierungsmaßnahmen auffangen können“, so ein Sprecher von Volkswagen.
Das ist der Streik-Grund
Die Gewerkschaft will den Druck auf den Arbeitgeber erhöhen. Ziel ist die Durchsetzung eines Sozialtarifvertrags bei NHG. Das Werk in Leipzig soll komplett geschlossen werden. Alleine an diesem Standort wären 800 Mitarbeiter betroffen. In Saarbrücken sollen außerdem 300 der derzeit 1500 Stellen gestrichen werden.
NHG sieht sich zu diesem Schritt gezwungen, weil Hauptkunde Volkswagen sich von dem Unternehmen zurückziehen will. NHG-Geschäftsführer Alexander Gerstung wandte sich in einem offenen Brief an die Mitarbeiter und forderte ein Ende des Streiks: „Noch haben wir Kunden, die uns vertrauen – aber mit jedem Tag, den die Kunden auf Lieferungen warten und durch den Streik in ihrer Existenz bedroht sind, verlieren wir Vertrauen und Sie streiken sich selbst in die Arbeitslosigkeit.“
VW und Prevent seit 2016 im Streit
Es ist nicht der erste Konflikt zwischen dem Autobauer Volkswagen und der Prevent-Gruppe. 2016 eskalierte der Streit, sodass die Produktion des Wolfsburger Konzerns teilweise lahmgelegt war. Hinter Prevent steckt die umstrittene bosnische Investorenfamilie Hastor, die den bayrischen Autolieferer Grammer kaufen wollte.