Thyssenkrupps Sparprojekt wird fortgeführt

Umstrukturierung setzt weiter den Millionenverlusten zu

Die Sparmaßnahmen der Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz, werden voraussichtlich kein Ende finden. Auch Anleger bekommen dies zu spüren. Zusammen mit der Unterstützung durch den Vorstand und den Aufsichtsrat, wurden alle Dividenden gestrichen. Merz erklärte, dass ihre Maßnahmen laut der Bilanz 2018/19 noch keine Erfolge zeigen. Genauso die mittelfristigen Ziele können für 2020 und 2021 nicht erreicht werden. Abgesehen von dem Verkauf der lukrativen Aufzugssparte und der Entscheidung über einen Börsengang, wurden drastische Stellenkürzungen in der Zentrale für das erste Quartal 2020 angekündigt.

Damit der Umbau des Konzerns finanziert werden kann, werden entweder die Erlöse aus dem Verkauf oder des Börsengangs der Aufzugssparte verwendet. Im Dezember wird dem Aufsichtsrat der Sparte ein Zukunftskonzept vorgestellt und mit den Arbeitnehmervertretern besprochen.

Martina Merz krempelt den Konzern um

Martina Merz besetzt seit Anfang Oktober die Spitze des Stahlkonzerns und löste somit Guido Kerkhoff ab. „Wir drehen gerade jeden Stein im Unternehmen um“, erklärt Merz. Dabei wird betont, dass die Darstellung vieler Geschäfte nicht der Zufriedenheit endspreche. „Das hat auch damit zu tun, dass notwendige strukturelle Verbesserungen und Restrukturierungen nicht mit der notwendigen Konsequenz umgesetzt wurden. Das werden wir jetzt angehen. Zügig und systematisch“, führt sie fort.

Einsparungen wegen Millionenverlusten

Jetzt hat Thyssenkrupp angekündigt, dass weitere 649 Arbeitsstellen im automobilen Anlagenbau gestrichen werden sollen. Dafür wird in der Essener Zentrale die Mitarbeiterzahl von 800, innerhalb von zwölf Monaten auf 430 Arbeitnehmer reduziert. Schon während der Amtszeit Kerkhoffs wurde angekündigt, dass von den insgesamt 160.000 Arbeitsplätzen, 6000 gekürzt werden sollen – wobei allein in Deutschland 4000 Stellen betroffen wären. Damit das Unternehmen neu zusammengesetzt werden kann, wird für das laufende Jahr ein mittlerer dreistelliger Millionenbetrag gesichert.

Das Geschäftsjahr 2018/19 zeigte einen Nettoverlust von 304 Millionen Euro, nachdem ein Fehlbetrag von 62 Millionen Euro im Vorjahr verzeichnet wurde. Besonders konnte man den Einbruch des Stahlgeschäfts und den abgestürzten Absatz der Autokomponenten spüren. Diese sanken von 1,4 Milliarden Euro auf 802 Millionen Euro ab. Aufgrund der Restrukturierung werden die Nettoverluste weiterhin fallen. Aktionäre bekamen zuletzt 15 Cent pro Aktie – die Dividende wird ausfallen.