Unternehmen am Rhein drosseln Produktion wegen Niedrigwasser
BASF und Thyssen kämpfen mit Rohstoffengpässen
Der lange, heiße Sommer und der goldene Oktober haben auch seine Schattenseiten. Die Pegelstände im Rhein sinken kontinuierlich. Die Folge: Schiffe, die Rohstoffe über den Rhein an Konzerne wie BASF oder Thyssen liefern, können nicht mehr beladen werden und ihre Fracht zu den Unternehmen bringen. Da es zu Engpässen bei der Versorgung kommen könnte, haben BASF und Thyssen vorsorglich die Produktion zurückgefahren. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Thyssenkrupp Steel Europe sagte am Freitag, dass die Duisburger Stahlwerke nicht mehr ausreichend mit Rohstoffen versorgt werden können. Auch der Chemie-Konzern BASF hat in Ludwigshafen mit den Folgen des trockenen Wetters zu kämpfen. Ein Sprecher sagte, dass die Produktion beeinträchtigt sei. Konkret kommt es derzeit zu Engpässen bei der Produktion von vier Weichmachern und drei Acrylaten. Welche wirtschaftlichen Konsequenzen dies für den Konzern nach sich zieht, ist noch unklar.
Langsamere Produktion belastet Quartalsergebnisse
Auch Thyssenkrupp Steel wertet derzeit noch die Folgen aus. Bereits spürbar waren sie aber schon an den Aktienmärkten. Die Kurse von Thyssenkrupp rutschten zeitweise um fast fünf Prozent ab, die BASF-Aktien lediglich um gut ein Prozent.
Seth Rosenfeld, Analyst bei Jefferies, sagte gegenüber Reuters, dass die Auswirkungen im laufenden und im kommenden Quartal die Ergebnisse von Thyssenkrupp belasten werden. Zu den Abnehmern des Unternehmens zählen die Automobilindustrie und der Maschinenbau. Derzeit stehe der Konzern in engem Kontakt zu seinen Kunden: „Die Rücknahme der Produktion wird zwischenzeitlich genutzt, um geplante Instandhaltungsmaßnahmen vorzuziehen”, so ein Sprecher des Essener Unternehmens.
Die Lage könnte sich aber bereits in den kommenden Tagen etwas entspannen, denn es soll zumindest gebietsweise regnen.