VW investiert Millionen in US-Werk

Trotz drohendem Handelskrieg

Strafzölle auf Stahl und Aluminium, Drohungen mit Einfuhrgebühren auf deutsche Autohersteller: die Handelsbeziehung der EU und den USA ist gerade in einer schwierigen Phase. Doch genau jetzt veröffentlicht VW seine Pläne, 340 Millionen Dollar in sein Werk in Chattanooga in Tennessee (USA) investieren zu wollen. In dem Werk soll ein neuer Stadt-Geländewagen gefertigt werden.

Das neue VW-Modell soll eine kleinere Version des SUV Atlas sein. Dieser wurde 2017 in den USA gelauncht. In die Produktion flossen bereits etwa 900 Millionen Dollar. In dem Werk in Chattanooga fertigt der Wolfsburger Autokonzern bereits die US-amerikanische Variante des Modells Passat.

SUVs gefragt

Ziel der Millionen-Investition ist eine Steigerung des Marktanteils in den Staaten. Vor allem der Abgas-Skandal hat die Verkaufszahlen des Konzerns einbrechen lassen. Mittlerweile erholt sich der Absatztrend aber wieder, auch weil die Nachfrage nach Geländewagen in den USA stieg.

Zu Beginn der Woche hatte Daimler angekündigt, drei neue Werke bis Ende 2020 eröffnen zu wollen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Markt in Südostasien, den Daimler mit neuen Produktionsstandorten erschließen will. Auch BMW plant den Bau einer Akku-Fabrik in Thailand.

Will VW Trump besänftigen?

Ob die Investition von Volkswagen auch einen politischen Hintergrund hat, bleibt abzuwarten. Der US-Präsident Trump hatte vor kurzem damit gedroht, Strafzölle auf europäische Autos zu erheben, sollte die EU ihrerseits ebenfalls Strafzölle auf US-Produkte erheben. Offen ist allerdings, ob Trump sich von solchen Maßnahmen beeinflussen lässt.

Derzeit ist der neue Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in den USA, um gemeinsam mit der EU-Handelskommissarin Malmström die Strafzölle für die EU noch abzuwenden. Viel Zeit bleibt ihnen dabei nicht mehr: schon am Freitag treten diese für Stahl und Aluminium in Kraft.