5 Tipps, wie Sie Produktkosten sparen

Kosten senken, Produktqualität steigern

Einkäufer und Produktionsleiter sehen oftmals zuerst auf den Preis. Um nachvollziehen zu können, ob dieser aber gerechtfertigt ist, muss man die Kosten kennen. Und Sie werden sicher ganz schnell feststellen, dass an der ein oder anderen Stelle noch Einsparpotenziale ungenutzt bleiben. Vor allem Produktkosten sind oft wahre Renditeschätze. Wir verraten Ihnen fünf Tipps, wie auch Sie Ihre Produktkosten nachhaltig senken können, ohne dass die Qualität darunter leidet.

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1. Design to Cost

Beim Design to Cost-Ansatz steht nicht nur die Effektivität eines Produktes im Fokus, sondern auch, dass es effizient ist. Konstrukteure konzentrieren sich hauptsächlich auf die Funktionalität eines Produktes. Ein einfaches Beispiel: ein Konstrukteur überlegt sich, dass er mit seinem Bauteil eine besondere Verbindung zwischen zwei Gegenständen herstellen möchte. Eine nicht genormte Schraube erfüllt vielleicht ihren Zweck, für die Herstellung ist aber ein enormer Kostenaufwand nötig. Mithilfe des Design to Cost-Ansatzes kann so aufgezeigt werden, dass sich eine Schraube aus Kunststoff beispielsweise kostengünstiger fertigen lässt. Die Qualität bleibt gleich und der Zweck wird ebenfalls erfüllt.

2. Target Costing

Im zweiten Schritt geht es um die Frage, wie hoch die Produktkosten sein dürfen, damit ein Produkt erfolgreich vermarktet werden kann. Eine zentrale Frage ist hierbei, was ein Kunde bereit ist, für ein Produkt zu zahlen. Doch wie kommen Sie an den Zielpreis, sodass Ihr Unternehmen eine optimale Gewinnmarge erzielen kann? Der sicherlich effizienteste Weg bieten Kostenkalkulationstools. Diese zerlegen ein Bauteil in seine einzelnen Bestandteile und berechnen somit den Wert. Sie erhalten einen Preis und sehen gleichzeitig, welcher Kundenutzen Ihr Produkt bietet. Produkte können so für einen spezifischen Markt zu einem gewünschten Zielpreis entwickelt werden. Natürlich können sich Marktbedingungen und Preise verändern, deshalb sollten Sie das Target Costing nicht als einmaligen Schritt betrachten. Führen Sie die Analyse regelmäßig durch, können Sie Ihre Produktkosten den aktuellen Bedingungen anpassen.

3. Fertigungsverfahren

Viele Wege führen nach Rom. Bei Produkten oder Bauteilen ist das nicht anders – diese können häufig mit unterschiedlichen Fertigungsverfahren hergestellt werden. Produktionsleiter stehen somit vor der Herausforderung herauszufinden, welches Fertigungsverfahren effektiv und effizient zugleich ist. Dreh- und Angelpunkt bei der Bewertung der Fertigungsverfahren ist die Wirtschaftlichkeit eines Herstellverfahrens: denn Sie wollen ja langfristig Produktkosten einsparen und nicht bei der Produktion aus eigener Tasche draufzahlen. Bei der Bewertung, ob das gewählte oder geplante Fertigungsverfahren (noch) geeignet ist, sollten Punkte, wie Anschaffungskosten neuer Maschinen, Umschulung des Personals sowie die mögliche Steigerung der Stückzahl oder verkürzte Produktionszeiten analysiert werden. Da auch Zeit Geld ist, können Kostenkalkulationstools helfen, einen schnellen Überblick zu bekommen, ob und wenn ja, welches Fertigungsverfahren besser für Ihr Produkt geeignet ist.

4. Rohstoffe und Materialien

Nicht nur mit dem Fertigungsverfahren selbst, sondern auch mit Rohstoffen und Materialien können Produktkosten gespart werden. Um an diesen Punkten Kosten zu sparen, ohne die Qualität zu schwächen, stehen Ihnen gleich mehrere Optionen zur Verfügung. Rohstoff- und Materialeinsparungen können beispielsweise durch den Design to Cost-Ansatz realisiert werden, indem ein Produkt baulich verändert wird. Möglich ist auch, dass durch ein geändertes Fertigungsverfahren weniger Verschnitt bei der Herstellung anfällt. Manchmal kann auch ein anderes Material, das die selben Eigenschaften hat, aber im Rohstoffpreis günstiger ist, die Produktkosten senken.

5. Verhandeln

Vor allem im B2B-Bereich sind die Preise intransparent und ein Preis wird häufig von der Verhandlungsstärke des Einkaufs bestimmt. Natürlich müssen Sie bei dem Projekt „Produktkosten senken“ alle Beteiligten an einen Tisch holen. Eine Schlüsselrolle haben dabei Ihre Lieferanten. Wahre Verhandlungskönige wissen, dass stichhaltige Argumente die Basis für eine erfolgreiche Verhandlung sind. Besonders überzeugend sind Zahlen und Fakten, denn diese lassen sich nur schwer entkräften. Aber wie kommen Sie an die Zahlen und Fakten? Mithilfe von Kostenkalkulationstools können Sie unabhängig von Ihrem Lieferanten nachvollziehen, ob die Preise angemessen sind, denn Sie können auf einen Blick sehen, was das Bauteil den Lieferanten in der Herstellung kostet. Dabei geht es nicht darum, die Preise zu drücken, sondern den Lieferanten wettbewerbsfähiger zu machen. Eine gute Beziehung lebt schließlich von Transparenz und Ehrlichkeit, das gilt auch für Geschäftsbeziehungen. Wenn Sie Ihrem Lieferanten seine Einsparpotenziale aufzeigen, haben Sie erstens eine solide Argumentationsgrundlage für die Verhandlung und zweites können Sie sich gegenseitig im globalen Wettbewerb besser unterstützen – eine Win-Win-Situation!

Fazit

Die Möglichkeiten Produktkosten zu sparen, sind vielfältig. Die oben genannten fünf Tipps bieten einen Überblick, was Sie unternehmen können, um das Vorhaben umzusetzen. Natürlich eignen sich nicht alle genannten Wege für jedes Unternehmen, da sie mit einem unterschiedlichen personellen und zeitlichen Aufwand verbunden sind. Welche Ausrede aber nicht zählt, ist, dass Sie keine Zeit haben. Denn welches Unternehmen hat schon keine Zeit Kosten zu sparen?