Abgas-Skandal: Auch Absprachen bei Benzinmotoren

EU-Wettbewerbskommission ermittelt

Die fünf Autohersteller Daimler, Volkswagen, BMW, Audi und Porsche sollen nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ sich auch bei Benzinmotoren abgesprochen haben, um Partikelfilter zu vermeiden.
Laut des Berichtes habe die EU-Kommission entsprechende Hinweise bei Hausdurchsuchungen und durch die von den Autokonzernen zur Verfügung gestellten Papieren gefunden.

Demnach soll bereits 2009 eine Absprache zwischen den fünf Unternehmen stattgefunden haben, um Partikelfilter zu vermeiden und durch politischen Lobbyismus in Brüssel auf die Politik einzuwirken. Derzeit prüft die Kommission, ob die Absprache gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen.

Höhere Grenzwerte für Benzinmotoren erst später eingeführt

Da die höheren Grenzwerte für den Partikelausstoß bei Benzinmotoren tatsächlich erst später als die für Dieselautos eingeführt wurden, könnte es durch die Absprache zu einer jahrelangen Verzögerung gekommen sein.
Die Konzerne äußerten sich noch nicht zu den neuen Vorwürfen, da die Untersuchung der EU-Wettbewerbskommission noch nicht abgeschlossen sei.

Porsche ruft das Modell Panamera zurück

Derweil weitet sich der Diesel-Skandal bei der Volkswagen-Tochter Porsche weiter aus. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wird nach mehreren Medienberichten bald einen verpflichtenden Rückruf für das Modell „Panamera“ verkünden. Bei dem Dieselfahrzeug soll das Abgasreinigungssystem manipuliert worden sein, sodass höhere Stickoxide ausgestoßen werden.

Damit sind alle Modelle des Sportwagenherstellers vom Diesel-Skandal betroffen. Der Verkauf alle Dieselmodelle wurde bereits vor einigen Monaten gestoppt.