So will Audi seine Zulieferer auf Nachhaltigkeit prüfen

Nachhaltige Lieferkette bei Audi e-tron

Die Volkswagen-Tochter Audi hat ein Rating entwickelt, um seine Zulieferer in puncto Nachhaltigkeit zu überprüfen. Der Autohersteller möchte so die Umwelt- und Sozialstandards verbessern. Das Programm läuft bereits seit April 2017. Bis heute hat Audi über 600 Zulieferer an ihren Produktionsstandorten kontrolliert.

Im nächsten Jahr geht der Konzern sogar noch einen Schritt weiter: Dann entscheidet das Rating über die Auftragsvergabe an Lieferanten. Ab Herbst 2019 soll diese Regelung gelten.

Überprüfung vor Ort

Nachhaltigkeit in der Lieferkette ist vor allem bei Elektroautos ein vielfach diskutiertes Thema. Denn besonders die Rohstoffe für die Herstellung von Batterien sind mit Problemen verbunden: Die Arbeiter in den Minen arbeiten unter teils menschenunwürdigen Bedingungen und die Preise steigen aufgrund der hohen Nachfrage kontinuierlich an.

Womöglich ein Grund, warum vor allem die Lieferanten für den Audi e-tron unter die Lupe genommen werden. Das Modell wird noch im September vorgestellt. Es ist das erste vollelektrische Auto von Audi. Um sich ein umfassendes Bild der Lieferanten zu machen, besuchen Audi-Mitarbeiter die Zulieferer vor Ort. Bei der Überprüfung wird der Lieferant auf zwölf Nachhaltigkeitskriterien gecheckt, wie beispielsweise die Einhaltung des Arbeitsschutzes und die Schonung von Ressourcen.

Ausweitung auf gesamten VW-Konzern

Fällt ein potenzieller Lieferant durch das Raster, kann er in einem bestimmten Zeitraum seine Standards verbessern. So will der Autokonzern seine Lieferanten beim Thema Nachhaltigkeit unterstützen. Bis Ende des Jahres 2018 sollen weitere 400 Überprüfungen stattfinden.

Neben der Nachhaltigkeit will der Autobauer weiterhin auf die Kriterien wie Kosten, Qualität, technologischer Standard und Innovationsfähigkeit achten.

Ab dem kommenden Jahr 2019 soll die Überprüfung auf den gesamten Volkswagen-Konzern ausgeweitet werden. Nachhaltigkeit wird dann bei allen Marken ein Kriterium bei der Auftragsvergabe an Lieferanten.

Bild: Audi AG