BMW droht Verkaufsstopp

550 von 600 BMW-Händlern betroffen

Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung könnte dem bayrischen Automobilhersteller BMW ab Oktober ein Verkaufsstopp drohen. Grund ist ein Streit zwischen dem Hersteller und den Vertragshändlern. Der Konzern wolle, dass die Händler bis Ende September einen neuen Vertrag unterzeichnen, nachdem sie deutlich weniger verdienen würden.

Neue Vertriebsstrategie verärgert Händler

Da nur 50 der 600 BMW-Autohäuser dem Konzern selber gehören, könnte ein bundesweiter Verkaufsstopp drohen, denn viele der betroffenen Händler sollen mit dem neuen Vertrag nicht einverstanden sein. Der Präsident des Verbandes Deutscher BMW Vertragshändler, Peter Reisacher, sagte gegenüber der Süddeutschen Zeitung: „Die uns vorgelegten Verträge über ein Geschäftsmodell 2018+ werden wir so nicht unterschreiben.“

Die Vorwürfe des Verbandes gehen noch weiter: Die Partnerschaft zu den Händlern werde seit zehn Jahren nicht mehr gelebt. Immer mehr Aufgaben übernimmt der Konzern selbstständig, wie etwa das Online-Geschäft. Gleichzeitig wächst aber der Druck auf die Händler in ihre Verkaufsräume zu investieren. Die Sorge: sinkende Margen und ein stärkerer Trend zum Direkt-Vertrieb.

Erste Gewinnwarnung seit zehn Jahren

Und BMW? Beim Autokonzern gibt man sich noch gelassen. Eine Stellungnahme zu dem Streit liegt noch nicht vor. Man wolle nach Informationen der Süddeutschen Zeitung einen Kompromiss in letzter Minute nicht aufs Spiel setzen. Noch sei schließlich nicht die Frist verstrichen und es bliebe noch Zeit, über die neuen Verträge zu verhandeln.

Wird bis Ende der Woche keine Einigung erzielt, könnten die Vertragshändler ab dem 1. Oktober die Verkäufe einstellen. Ein ungünstiger Zeitpunkt für den Autobauern, denn erst kürzlich musste das Unternehmen die ursprüngliche positive Jahresprognose revidieren. Die Umsätze und der Gewinn werden demnach nicht steigen, sondern sinken.