Mini stoppt Produktion wegen Brexit

Angst vor Lieferengpässe

Der Ableger Mini des deutschen Autoherstellers BMW stoppt seine Produktion in Oxford wegen des Brexits.
Seitdem die Briten vor zwei Jahren für einen Austritt aus der EU gestimmt haben, laufen die Gespräche und Verhandlungen, wie dieser aussehen soll. Bislang ohne Ergebnis. Langsam werden die Unternehmen, die in Großbritannien produzieren und einen Unternehmenssitz haben, aber nervös und bereiten sich auf das sogenannte No-deal Szenario vor. In diesem Fall würde das Land die EU ohne ein Abkommen verlassen.

Kommt der Worst Case?

Um sich auf diesen Worst Case vorzubereiten, will BMW das Mini-Werk in Oxford ab dem 1. April für vier Wochen schließen. Ziel dieser Maßnahme ist es, Lieferengpässe durch den Brexit ohne Abkommen zu reduzieren. Eine Sprecherin des Unternehmens betonte aber, dass der Standort Großbritannien generell erhalten bleibt.
Und die Politik? EU-Ratschef Donald Tusk schloss das No-Deal-Szenario nicht aus. Warnte aber vor den möglichen Konsequenzen: „Wenn wir alle verantwortungsvoll handeln, können wir eine Katastrophe vermeiden.“

Mini ist nicht allein

Wann politisch eine Entscheidung getroffen wird, ist weiterhin ungewiss. Zwar gewährte Tusk den Verhandlungen erneut einen zeitlichen Aufschub. Doch die Zeit für einen geordneten Ausstieg aus der EU wird dennoch knapp. Im November soll ein neuer Sondergipfel Klarheit schaffen. Dann sollen die Bedingungen für den Brexit geklärt und eine Übergangsfrist bis Ende 2020 vereinbart werden. Scheitern die Verhandlungen erneut, droht ein harter chaotischer Bruch zwischen der EU und Großbritannien – wirtschaftlich und politisch. Ursprünglich sollte bis Mitte Oktober ein Austrittsabkommen vereinbart werden.

Die Wirtschaftsunternehmen bereiten sich unterdessen auf alle möglichen Szenarien vor. Nicht nur Mini, auch Jaguar Land Rover kündigte am Montag an, von Oktober bis Dezember eine Dreitagewoche im Produktionswerk Castle Bromwich einführen zu wollen.