Neue Smart Factory von Trumpf in Chicago

Investition in Millionen-Höhe

Der Werkzeugmaschinenhersteller Trumpf sieht sich als einen der Vorreiter der Industrie 4.0. Als einen weiteren Meilenstein hat das Unternehmen jetzt ein neues Technologiezentrum in Chicago eröffnet.

Es ist die erste, komplett digital vernetzte Fabrik für Industrie 4.0-Lösungen. Das Gelände ist 5.500 Quadratmeter groß. Die Investitionssumme lag bei 13 Millionen Euro, weitere 13 Millionen Euro investierte Trumpf für die technische Ausstattung. Schwerpunkt der Factory ist die Beratung und das Training von Kunden, die digital vernetzte Fertigungslösungen einführen wollen. Beispielsweise können Interessenten die gesamte Prozesskette Blech von der Beauftragung über die Konstruktion bis zur Herstellung und Auslieferung nachvollziehen – natürlich alles intelligent vernetzt.

Chicago ist Zentrum für Blechfertigung

Die Wahl auf den Standort Chicago dürften vor allem wegen der guten Vernetzung zu der Blechindustrie in den gesamten Staaten gefallen sein. Rund 40 Prozent der blechbearbeiteten Industrie liegen in Nachbarstaaten. „Amerika ist für uns einer der bedeutendsten Märkte überhaupt. Und in Chicago können wir unseren Kunden im Mittleren Westen unsere Vision einer vernetzten Produktion quasi vor der Haustür präsentieren – und gemeinsam mit ihnen die Vernetzung der Produktion unter dem Stichwort Industrie 4.0 vorantreiben.“, sagte Nicola Leibinger-Kammüller, Chief Executive Officer der TRUMPF Gruppe.

Trumpf will amerikanischen Markt weiter ausbauen

In dem sogenannten „Control Room“ können Besucher in Echtzeit die Prozesskennzahlen aus der laufenden Produktion sehen. Dabei handelt es sich um eine Schaltzentrale mit großen Displays. Doch das Herzstück ist die 55 Meter lange Produktionshalle, in der sich die verkettete Blechfertigung mit einem Hochregallager befindet. Dieses versorgt die Werkzeugmaschinen mit Material. Mit dem Skywalk können Besucher die Produktionsanlage aus der Vogelperspektive betrachten.

Die USA sind für Trumpf der zweitgrößte Einzelmarkt. Im letzten Geschäftsjahr konnte der Umsatz um 14 Prozent auf 421 Millionen Euro gesteigert werden. Mit der Smart Factory soll der Markt auch weiterhin ausgebaut werden – trotz Strafzöllen. Leibinger-Kammüller sprach sich mit Blick auf die Handelspolitik von US-Präsident Trump für freie Märkte aus.

Foto: TRUMPF.