Volvo verlagert SUV-Produktion nach Europa

Wegen Trumps Strafzöllen

Autobauer Volvo verlagert seine Produktion des SUV-Modells XC60 aus China nach Europa zurück. Als Begründung gibt das Unternehmen die Strafzölle des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump auf Importe aus China an.

Volvo gehört zu dem chinesischen Geely-Konzern und ist seit den letzten fünf Jahren auf Rekordkurs. Und auch im laufenden Jahr soll die Absatz-Bestmarke geknackt werden. Im zweiten Quartal 2018 stieg der operative Gewinn um 29 Prozent an. Dies entspricht etwa 407 Millionen Euro. Insgesamt legte der Umsatz um über 25 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro zu.

Volvo: Verlagerung hat bereits begonnen

Durch die Produktionsverlagerung sollen die US-Strafzölle auf chinesische Importe umgangen werden. Das Modell XC60 soll deshalb für den Automarkt in den USA nicht mehr China, sondern in Europa gefertigt werden. Hakan Samuelsson, Chef von Volvo Cars, bestätigte dies gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die Produktionsverlagerung habe bereits begonnen.

Die USA liefern sich seit Monaten einen Handelsstreit mit mehreren Ländern, darunter unter anderem die EU und China. Ob Trump auch Strafzölle auf Autos aus der EU einführt, ist noch nicht sicher.

EU reagiert mit Freihandelsabkommen

Als Reaktion auf die Einfuhrgebühren haben bereits mehrere Unternehmen Produktionsverlagerungen angekündigt, darunter unter anderem der amerikanische Motorradhersteller Harley-Davidson.

Doch auch die EU selbst ist nicht untätig: erst zu Beginn der Woche wurde das Freihandelsabkommen JEFTA zwischen der EU und Japan unterzeichnet. Ab 2019 entfallen manche Zölle komplett, für japanische Autos gelten beispielsweise Übergangsfristen von sieben Jahren. In diesem Zeitraum sollen die Zölle stückweise gesenkt werden. Weitere Abkommen könnten mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur, Mexiko, Australien und Neuseeland folgen.